Der Film ist eine Reise durch den Winter im Alpbachtal und zieht Spuren durch einzigartige Berglandschaften, zauberhafte Dörfer und weitläufiges Wintersportgelände, Fuß- und Skispuren, Spuren mit dem Pferdeschlitten und unsichtbare per Gondel hinauf zum neuen Wahrzeichen der Region, dem Top of Alpbachtal, einem schindelbedeckten Aussichtsturm mit spektakulärem Panoramablick in alle vier Himmelsrichtungen.
Die Texte der Tiroler Schriftstellerin Berta Margreiter,die 2024 100 Jahre alt geworden wäre, ziehen eine poetische Textspur durch den Film. Claudia Barnes, die Enkelin der Mundartdichterin, liest Gedichte in einer urigen Stube der Böglalm, wo das Feuer knistert. Hoch droben am Berg erzählt sie aus dem Leben der Großmutter. Sie zieht mit dem Pferdeschlitten durch den Schnee, auf Brettln durchs Skigebiet und wandert besinnlich zu Fuß durch das knirschende Winterkleid.
In Alpbach lebt Hans Hausberger, der Schindelmacher und erzählt davon, wie er sich schon als Bub für diesen rar gewordenen Beruf begeisterte und darin seine Berufung fand. Er weiß , wie das Lärchenholz beschaffen sein muss und welche Bedingungen es braucht, damit die Schindeln selbst Sturm, Hagel und Schnee widerstehen. Das ‚g’rechte Holz‘ und die fachkundige Herstellung sind nötig,damit traditionelle Holzschindeln gelingen. Im Winter schnallt sich der Hauser Hans,wie ihn alle in der Region nennen, gern die Tourenskier an, um vom Hof in Inneralpbach aufzusteigen zu seiner Alm, wo er die Schönheit des Tales in aller Stille genießt.
Nur ein paar Kilometer entfernt, in Reith im Alpbachtal, lebt der Federkielsticker Georg Leitner, der ein ebenso seltenes Handwerk betreibt. In seiner Manufaktur entstehen prachtvoll verzierte Unikate aus Leder. Ranzen, Taschen, Hosenträger und Gürtel werden mit bastartigen Fäden bestickt, die er aus den Stielen von Pfauenfedern spaltet. Daraus fertigt er mit Geduld und Ausdauer seine Meisterwerke. Georg Leitner verbringt viele Stunden in der Werkstatt, doch ist er auch ein Kind der Berge und erklettert leidenschaftlich sämtliche Felswände und Alpengipfel.
In der kalten Jahreszeit zieht auch er gern auf Skiern Spuren durch den frischen Schnee zu den Gipfeln,wo ihn eine atemberaubende Aussicht belohnt.
In Brandenberg bewirtschaftet die kräuterkundige Bäuerin Gertrude Messner den Neuschwendthof. Sie lebt mit den Gezeiten des Jahres und hält – so wie die Natur - Winterruhe. Es ist für sie die Zeit des Rückzugs und der Kontemplation. Um gesund durch die Jahreszeit zu kommen braut sie einen heilkräftigen Alpensud aus heimischen Kräutern und warme Suppen , erntet,was der Wald hergibt ,Flechten,Harze, junge Triebe von Fichten und Tannen – und ab und zu raucht sie ein Pfeiferl,in das sie getrockneten Beifuss stopft. Das macht den Kopf frei und den Geist klar für neue Visionen, deren Samen im Frühjahr zu sprießen beginnen sollen wie die jungen Triebe der Pflanzen.
Zwischen den Geschichten liegt das winterweiße Land, die strahlenden Berge, die Schönheit des Alpbachtals,seine hölzerne Architektur und das Klirren des Winters, in dessen Stille sich die Gedichtpassagen von Berta Margreiter versenken, als würden sie mit ihm atmen.
Ein Film von Karin Fürhapper und Stephan Pichl.
Credits
Dokumentation
45 Min.
Regie: Stephan Pichl
Drehbuch: Karin Fürhapper
Produzenten: Jakob Pochlatko, Dieter Pochlatko
Herstellungsleitung: Heinrich Mayer-Moroni
Produktionsleitung: Franziska Kiefmann
Kamera: Martin Haupt
Ton: Georg Kuen
Schnitt: Michaela Müllner
Sprecher: Stefan Fleming
Redaktion ORFIII: Andreas Pohl
Produktionsjahr: 2024
Erstausstrahlung: 25.01.2024
ine Koproduktion von:EPO-Film, ORFIII
gefördert von: FERNSEHFONDS AUSTRIA, VAM
in Partnerschaft mit: TVB Alpbachtal
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